Ausgabe 9: Wie werden sich die Produktion von Literatur und die Literatur selbst durch mobile Anwendungen verändern? (Nov09)

30. November 2009 | By | Category: 09 Entwicklung mobiler Literatur (Nov09), Ausgaben

Editorial

Das Editorial von Oliver Bendel zum WissensWert Blog Carnival Nr. 9: Wie werden sich Produktion von Literatur und die Literatur selbst durch mobile Anwendungen verändern? mit den Beiträgen von wenigen Autor/inn/en ist im persönlichen Blog Crazy Processes des Gastorganisators Oliver Bendel veröffentlicht.

Beiträge

Kommentare bis zum November 2009

#2 Heinz Gralki
on Nov 10th, 2009 at 11:48 am

Hallo,
werden einghehende Beiträge nicht mehr abgezeigt? Oder gehen gar keine ein?
Gruß
Heinz Gralki

Call

Einladung zu Beiträgen für die 9. Ausgabe des WissensWert Blog Carnival (Nov. ’09)
Wie werden sich die Produktion von Literatur und die Literatur selbst durch mobile Anwendungen verändern?

Literatur wird immer mehr auf dem Handy oder dem E-Book-Reader gelesen. In Japan dominieren Handy und Smartphone, und Millionen Menschen lesen Handyromane von jungen Talenten und früheren Aussenseitern des Betriebs. In den USA sind E-Book-Reader beliebt und werden von der Politik gefördert. In Europa versucht Amazon mit dem Kindle den Sprung ins Massengeschäft; gleichzeitig haben sich andere grosse Player und Konkurrenten wie Google, Vodafone und archive.org entschlossen, handykompatible Literatur herauszugeben, entweder in Eigenregie oder zusammen mit Mobile-Content-Anbietern wie Blackbetty. Der Verantwortliche für die Novemberfrage nutzt mobile Literatur für Experimente verschiedener Art; beispielsweise integriert er Links, ASCII-Art und Wikipedia-Zitate, lässt Kunstbewegungen bei den Inhalten mitreden und arbeitet mit jungen AutorInnen nach dem Featuring-Prinzip zusammen. Solche Produktionsprinzipien sind in der Musik, etwa im Hip-Hop, an der Tagesordnung, und auch die bildende Kunst kennt viele Beispiele. Die grossen alten Meister, die die Kirchen ausgemalt haben, waren häufig keine Einzelkämpfer, sondern hatten eine Werkstatt zur Unterstützung und Ausführung der Arbeiten. In der Literatur ist Alexandre Dumas ein bekanntes Beispiel für eine kollaborative Produktion, und auf einem anderen Niveau und in einem anderen Sinne stützen sich auch Jugendbuchserien wie die „Die drei ???“ und Groschenromane auf solche Ansätze. Manche Anbieter mobiler Literatur werden in den nächsten Jahren auf Web-2.0-Prinzipien setzen, um eine ausreichende Menge an zeitgenössischen Büchern anbieten zu können. Tausende junge und nicht mehr junge Leute werden den Literaturmarkt mitbestimmen und ihre mobilen Gedichte und Romane auf den Markt werfen. Es werden etliche ungeniessbare Elaborate dabei sein, aber auch bedeutende Werke von Talenten, die im klassischen Betrieb keine Chance bekommen hätten. Nicht nur die Produktion wird sich verändern, sondern auch die Rezeption; bereits heute ist in einen Teil der Handyromane die Funktion des Feedbacks eingebaut. Die Rezeption wiederum wird Einfluss auf die Produktion haben, nicht zuletzt in der Form von lesergesteuerten Geschichten.

  • Wie denken Sie über die neuen Produktionsformen im Bereich der Handyliteratur und welche Entwicklungen sehen Sie selbst?
  • Glauben Sie, dass in Europa der User-generated Nonsense dominieren wird oder dass wie in Japan Jugendliche und Aussenseiter den Literaturbetrieb aufmischen werden und sich in offenen, kreativen Netzwerken zusammenschliessen?
  • Glauben Sie, dass Experimente mit schräger, direkter, radikaler mobiler Literatur längere Zeit die Richtung vorgeben werden oder dass die Kommerzialisierung die Kunstbewegung bald ersticken wird?

Gastgeber der 9. Ausgabe des WissensWert Blog Carnival ist Prof. Dr. oec. Oliver Bendel.

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