Zukunft von SL

19. Juni 2010 | By | Category: Keine Kategorie

hallo liebe leserInnen

voraussagen über die zukunft zu machen liegt mir nicht ;:-) –

was ich sagen kann ist, dass sich meine eigenen hoffnungen einerseits verringert, aber andererseits konkretisiert haben.
verringert in bezug auf die vorstellung, virtuelle welten, speziell SL mit seinen tollen technischen möglichkeiten, könnten emanzipatorische prozesse relativ schnell voran bringen. zu dieser hoffnung hatten mich folgende überlegungen geführt: SL kann man als einen unkonventionellen begegnungsraum nutzen, sich jenseits von zertifizierten identifikationsnachweisen ausprobieren und austauschen. man kann, nimmt man sich die zeit, mehr aus anderen lebenswelten erfahren, direkt, sich anrühren lassen, engagieren, vernetzen. man kann, wenn man es zulässt, sich verlaufen und auf überraschendes, fremdes stossen im aussen und innen. und dies ist auch dann noch möglich, wenn man den physischen raum nicht verlassen kann oder will und über ländergrenzen hinweg, ein tolles potential….
jedoch, allzu schnell reproduzieren sich alte muster, hastiges ergebnisstreben, die schliesslich das verdoppeln, dem man entfliehen wollte. –
SL hat für mich auch einen tranceartigen charakter im positiven sinne. ich kann wünsche, ängste, potentiale aktivieren und aktualisieren, ähnlich wie in einem traum, nur eben doch bewusster. um dies in produktivität umzuwandeln, braucht es erstens dass die trancen verstanden werden und zweitens dass impulse bewusst als handlungen in RL umgesetzt werden. geschieht dies nicht, kommt es zu einem käseglockeneffekt. medienpädagogik sollte diese aspekte einschliessen.-

meine konkreten hoffnungen ergeben sich aus meinen erfahrungen als 3D lernbegleiterin und “lernraumkünstlerin” ;.-). kürzlich konnte ich meine vorstellung SL für intervisions- und supervisionszwecke mit gelenkten rollenspielen zu nutzen, erfolgreich umsetzen. neben verschiedenen technischen aspekten stellen dabei eine wohlwollende, kompetente und authentische leitung, die für einen guten kommunikationsmutterkuchen sorgt, das A und O dar (an das ich als gastbeauftragte anknüpfen konnte).-

es gäbe noch viel zu sagen, aber das stichwort visualisierung soll doch noch fallen. was sie in 3D bedeutet kann man am besten erfahren, wenn man mit seinem avatar zwischen virtuellen planeten herum fliegt, durch freilichtmuseen spaziert oder auf maps von punkt zu punkt läuft und so die relationen erfasst.

nun doch noch zur zukunft ;-):

  • die entwicklung der nachfrage und emanzipatorischen nutzung von virtuellen welten und den e-medien überhaupt wird zeit brauchen,
  • an einen eruptiven prozess glaube ich inzwischen weniger
  • 3D wird sich aber als lehr- und lernart, auch in psycho-sozialer agogik,
  • psychoedukation und beratung gut etablieren
  • auch kulturelle events, die mehr auf das hören zielen, werden sich ausdehnen
  • verkaufsberatungen und kundendienstgesprächen gebe ich ebenfalls gute chancen
  • es wird insgesamt nicht weniger aufwendig sondern nur anders, eher komplexer
  • auch visualisierungsanwendungen anderer art werden sich stark verbreiten, es gibt sie schon seit jahrzehnten
  • und schliesslich: die qualität ergibt sich nicht aus dem medium, aber das ist ja eine binsenweisheit ;:-))

Jutta Dierberg / Naomi Greenberg

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